DIE RENTIERNOMADEN /TSAATAN/
In der Mongolei leben nur noch wenige Tsaatan, der Volksstamm ist vom Aussterben bedroht.
Die Bezeichnung kommt vom mongolischen Wort für Rentier, Tsaa. Die Tsaatan sind Teil der Tuwa, einer ethnischen Gruppe aus Russland. Sie leben in ihren Tipis, die ganz archaisch aus in der Mitte zusammengebundenen Birkenholzstangen bestehen, welche mit einem weissen Tuch abgedeckt werden.
Früher benutzte man dafür Rentierfell. Sie erinnern an der Indianezelte in Nordamerika. Sie leben von und mit ihren Rentieren. Die essen selten Rentierfleisch, weil die Tiere so wertvoll für sie sind, sie halten sich lieber an jagdbeute wie Murmeltiere und Hirschfleisch, das sie auch gern Gästen anbieten.
Tsaatan fischen viel. Besonders im Winter, wenn sie im Lager in der Waldzone haben, hacken sie Eislöscher in den See, um so ans Wasser zu kommen und Beute zu machen.
Im Frühjahr, also ab April, verlassen sie die Wälder und ziehen in der flachen Zonen südlich des Flusses Schischigt, wo ihre Rentierherden kalben können und ausreichend Nahrung finden.
Im Juli geht es wegen der vielen Mücken wieder zurück in der Berge, jenseits der Baumgrenze. Mindestens fünfmal im Jahr ziehen die Rentiernomaden. Wer sich mit Tsaaten treffen möchten, kann man im Sommer am Khövsgöl See treffen.